Mit einem außergewöhnlichen Vorschlag der Jungen Union (JU) Bocholt sollen sich die politischen Gremien der Stadt nach der Sommerpause beschäftigen. Die JU plant dazu einen Antrag über die CDU-Fraktion einzubringen.

Im Jahr 2017 könnte die Tour de France in Deutschland starten. Für den Grand Départ, den Start der rund dreiwöchigen Rundfahrt, hat sich unter anderem die Stadt Münster beim Veranstalter der Tour beworben. Sollte Münster den Zuschlag erhalten, wird sich das Fahrerfeld nach einem Prolog auf den Straßen von Münster vermutlich in südwestlicher Richtung fortbewegen, um auf Frankreich zuzusteuern. Damit könnte die Tour dann auch durch Bocholt rollen, so zumindest lautet der Vorschlag der Jungen Union.

"Im ersten Moment mag unsere Idee vermutlich etwas abgedreht klingen. Aber auch nur im ersten Moment. Sollte die Stadt Münster den Zuschlag für den Grand Départ der Tour 2017 tatsächlich erhalten, könnte aus der Idee, Bocholt zum Streckenort der Rundfahrt zu machen, schnell Wirklichkeit werden", so der Bocholter JU-Vorsitzende Julian Kiefmann und der JU-Kreisvorsitzende Thomas Eusterfeldhaus, die beide dem Sportausschuss der Stadt Bocholt angehören.

Die Tour de France ist die bedeutendste und traditionsreichste Landesrundfahrt im Radsport. Seit 1903 wird das Radrennen alljährlich im Juli ausgetragen und führt quer durch Frankreich und das benachbarte Ausland. Dabei verfolgen jedes Jahr mehrere Millionen Radsportfans und Anwohner entlang der Strecke das Geschehen. Damit gehört die Tour de France zu den publikumsträchtigsten Sportveranstaltungen der Welt.

In diesem Zusammenhang sehen die beiden JU-Vertreter eine große Chance für Bocholt: "Das Fahrrad prägt seit Jahrzenten das hiesige Stadtbild. Bocholt ist als Stadt des Rad- und Rollsports schon heute weit über die Grenzen des Münsterlandes bekannt und wurde für die fahrradfreundliche Infrastruktur in der Vergangenheit bereits mehrfach ausgezeichnet. Als Streckenort der Tour de France, entweder als zu durchfahrender Ort oder gar als Etappenort, hätte die Stadt Bocholt die einmalige Chance, dieses positive Image weiter zu verbreiten. Die Tour wird zurzeit in rund 190 Länder der Welt übertragen. Von der enormen Medienpräsenz würde sicherlich auch Bocholt profitieren. Sollte sich die Möglichkeit einer 'Teilnahme' an der Tour tatsächlich bieten, wäre es geradezu dumm, es nicht wenigstens zu versuchen, die Chance auch zu ergreifen."