Die SPD-geführte Bundesregierung hat überraschend angekündigt, das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ nicht mehr zu verlängern und damit zum Ende dieses Jahres auslaufen zu lassen, obwohl der von SPD, Grüne und FDP geschlossene Koalitionsvertrag die Weiterentwicklung und Verstetigung des Programms vorsieht. Das Förderprogramm wurde vor elf Jahren von der damaligen CDU-geführten Bundesregierung ins Leben gerufen, um die für viele Kinder wichtige Sprachförderung in den Kindertageseinrichtungen zu intensivieren.
Die von SPD, Grüne und FDP beabsichtigte Abwicklung dieses Programms stößt beim CDU-Ortsverband Bocholt-Mitte auf harsche Kritik. Mit der Abwicklung des erfolgreichen Programms zerstören SPD, Grüne und FDP mutwillig und ohne Not einen wichtigen Baustein der frühkindlichen Bildung in vielen Kindertageseinrichtungen. Allein im Bocholter Stadtbezirk Mitte sind mit dem Familienzentrum Kita Jerichostraße und den beiden Kindertageseinrichtungen der Pfarrgemeinde Liebfrauen an der Prinz-Heinrich-Straße und der Wesemannstraße gleich drei Einrichtungen von den Plänen der Bundesregierung betroffen.
„Wie bei vielen aktuellen bundespolitischen Themen, liegt auch hier die Vermutung nahe, dass die FDP und ihr Vorsitzender, Bundesfinanzminister Lindner, für diese Politik verantwortlich sind. Mit Blick auf die amtierende Bundesregierung ist es schon bemerkenswert, in welchem Ausmaß der gelbe Schwanz inzwischen mit dem rot-grünen Hund wackelt. Oder anders ausgedrückt: Es ist erschreckend, zu welchem Preis die Sozialdemokraten ihr soziales Gewissen an die Liberalen verkaufen“, kritisiert der Ortsverbandsvorsitzende Thomas Eusterfeldhaus das Vorhaben der Ampel.
Für den CDU-Ortsverband ist die Entscheidung der Bundesregierung kurzsichtig, sozial ungerecht und ein fatales Signal an die Träger der Kindertageseinrichtungen sowie vor allem an die Erzieherinnen und Erzieher. Es muss schnellstmöglich geklärt werden, wie das erfolgreiche Programm auch über den 31. Dezember 2022 hinaus fortgesetzt werden kann. Das Thema ist zu wichtig, um es einer schwachen Bundesfamilienministerin zu überlassen, die scheinbar tatenlos zusieht, wie der Finanzminister ihren Haushalt auf Kosten der Kleinsten und Schwächsten in der Gesellschaft zusammenstreicht. Daher muss der Bundeskanzler die frühkindliche Bildung dringend zur Chefsache machen.